WENN DAS FÜHLEN NÄHER KOMMT

Es gibt Zeiten, da gibt es nichts zu tun. Und das sind die schlimmsten. Denn alles in uns – vor allem unser Verstand – wehrt sich gegen diese Tatenlosigkeit.

 

Denn wenn nichts zu tun ist, dann ist der Weg zum Fühlen nicht so weit.

 

Und wenn wir fühlen, dann fühlen wir alles. Auch und vor allem den Schmerz.

Wir fühlen das Brennen. Und oftmals so tief, dass wir gar nicht begreifen können, woher dieser Schmerz kommt.

Wir brennen einfach. So lange bis nichts mehr da ist. Und dann erst wird Fühlen leichter. Weiter. Hat die Möglichkeit sich mehr Raum zu nehmen.

 

Wenn der Schmerz in uns weggebrannt ist, kann die Liebe durchfließen.

Die echte Liebe.

Diese Liebe, die nichts fordert.

Die nur fließt und einfach ist.

 

Die wie ein goldener Strom einfach zu ihrer Bestimmung fließt. Ganz gleich, wie das Ufer aussieht.
Sie fließt überall dorthin, wo sie Raum findet oder sich diesen schaffen kann.

 

Sie kämpft nicht.
Sie fordert nicht.
Sie zieht nicht.
Sie will nicht.
Sie ist einfach.

 

Aber um sie aus ihrer Quelle befreien zu können, müssen all die Steine weggeschaffen werden, die sie zurückhalten. Verschlossen halten.
Oftmals im Schweiße unseres Angesichts.

Das Freiräumen tut oftmals weh. Es macht uns müde. Lässt jeden unserer Knochen ächzen. Manchmal verlieren wir sogar den Mut. Sind erschöpft. Wissen nicht, wieviele Steine wir da noch wegtragen müssen, um endlich zu dieser Quelle zu gelangen.

Aber in den Momenten in denen der Zugang frei ist erkennen wir, dass wir sogar mit Freude und Eifer jeden einzelnen Stein wegtragen können. Dass wir die Dornen vor dem Zugang wegbrennen können.
Sehr, sehr oft, indem wir still sind und es wagen, dieses Feuer zu fühlen.

 

Und dann – irgendwann – ist es geschafft.
Die Quelle sprudelt kraftvoll und frei. Mächtig, wild ungezähmt.
Und es nimmt uns den Atem vor Überwältigung. Vor Staunen.

 

 

So etwas haben wir noch nicht erlebt. Wir wussten nicht, dass so viel Liebe möglich ist. Wir wussten nicht, wie kraftvoll sie ist.
Wir wussten nicht, wie sehr sie die Mühe wert ist.
Und Gott sei Dank haben wir es getan!
Wir haben uns getraut. Sind dieses Abenteuer eingegangen. Haben immer an diese Quelle geglaubt.

Wir wussten, dass sie da ist, auch wenn wir sie nicht sehen konnten. Jetzt können wir uns auf einen der beiseite geschafften Steine setzen und uns ausruhen. Diesen reißenden Strom beobachten. Noch nicht sicher, was wir denn jetzt mit ihm machen können.
Schwimmen, segeln, tauchen?
Wir wissen es nicht. Wir dürfen es noch lernen.

Vielleicht tauchen wir erstmal nur die Fußspitze hinein. Vielleicht aber springen wir direkt rein.
Jeder so, wie er es mag. Es gibt kein Richtig oder Falsch.
Denn die Liebe ist einfach da.

 

 

 


 

 

 

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